Plagiate in der Zauberszene
Ich schmunzele über chinesische Ideendiebe, die auch meine Produkte bis hin zur Nutzlosigkeit verunstalten. Dass nun auch von einheimischen Künstlern dreist abgeschrieben wird, amüsiert mich umso mehr. Jüngst erschien das dritte Buch eines von mir hoch angesehenen Künstlerduos. In diesem Buch werden Techniken als bahnbrechende Neuerfindung propagiert, dazu gab es sogar ein FISM Seminar bei Walter Rolfo. Leider findet sich in dem besagten neuen Buch kein Credit, denn die Techniken wurden von mir abgeschrieben. Vorab wurde ich für dieses Buch um Reviews zu anderen Techniken gebeten – ohne vorherige Kenntnis von diesem Plagiatsvorhaben. Umso amüsanter erscheint die Dreistigkeit, von jemandem abzuschreiben, den man auch noch um Fürsprache bat.
Wie soll man in dieser Zauberszene auf solch dreisten Ideenklau reagieren?
Meiner Meinung nach geht das nur noch mit Satire.
So habe ich mich porträtiert, und zwar in hochachtungsvoller Verneigung vor dieser Meisterleistung. Ich verleihe hiermit als Zeichen meiner allerhöchsten Ehrenbezeigung die rot-weißen Clownsschuhe – und zwar gar nicht auf, sondern neben dem roten, vom Walter Rolfo ausgerollten, FISM Teppich. Und ich jubele: „Bravo, Chapeau, Браво“
Wenn es mein Wirken in dieser Branche so weit gebracht hat, dass es von den Besten zur eigenen Profilierung kopiert oder adaptiert werden muss, dann kann ich mich zukünftig ganz beruhigt und dezent zurückziehen, um diesem Treiben entspannt zuzusehen. Vielen herzlichen Dank für diese kollegiale Ehrenbezeigung mit FISM Zertifikat.
Details
In meinem englischsprachigen Buch aus dem Jahr 2005 wurde eine Technik beschrieben, bei der man Sehnen ohne Reibungsverluste durch Ösen fädeln kann, welche sich auf einem endlosen Band befinden. Damit dieses technisch überhaupt möglich wird, verbog ich diese Ösen mit einer Zange um 45°. Reibungsverluste wurden so extrem minimiert. Für diese 45°-Biegung erhebe ich den Anspruch, als Urheber dieser Technik benannt zu werden. Im selbigen Büchen beschrieb ich elastische Schlaufen, die man miteinander verhäkelt, was ein superschnelles Öffnen von Kostümen ermöglicht. Diese Techniken veröffentlichte ich 2009 noch einmal detailliert in meinem zweiten Buch. Auch hierfür erhebe ich Anspruch, als Urheber dieser Technik benannt zu werden.
Nun erschienen diese beiden Techniken im besagten Buch bekannter Künstler , welches auf FISM als bahnbrechende Neuheit propagiert wurde – nur leider ganz ohne Credit.
Ich möchte hiermit nur klarstellen, dass ich diese Techniken nicht nur vor einem Jahrzehnt publizierte, sondern auch seit einem Jahrzehnt in Kostümen, die ich für mich selbst und für Magier und Artisten herstelle. Einige Referenzen: Helene Fischer Show 2007, Germanys Next Topmodels – Stars in der Manege 2008, die Bayreuther Festspiele und unter anderem internationale und in Deutschland sehr bekannte Zauberkünstler, Schauspieler und Sänger. Da meine Anfrage mit der Bitte um eine Stellungnahme unbeantwortet blieb, reagiere ich mit freundschaftlicher Satire.
publizierte Fakten
auf nachstehender Seite finden sich Details. Passwortfrage (Professor):
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