Das Kino – Tod des Theaters

Das Kino als Tod einiger Kunstformen

In den 20’er Jahren verschwand diese Kunst von allen Bühnen. Aufschluss zu diesem Thema bietet das wissenschaftliche Buch von Vivian Sobchack „Meta-Morphing“. Die Professorin für Film und TV an der Kalifornischen Universität setzte sich ausführlich mit dem Verfall der alten Kunst auseinander und beleuchtet die Faszination der realen „Verwandlung“ mit dem surrealen „Morphing“, was wir aus Hollywoodfilmen kennen. In ihrem Buch stellt sie als Editor wissenschaftliche Aufsätze zu diesem Thema zusammen.

Quick Change war Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 20’er Jahre des 20. Jahrhunderts sehr populär. Etliche „Einmanntheater“ tingelten durch Europa und hatten gigantischen Erfolg. Man könnte zynisch behaupten, dass weniger Mäuler zu stopfen waren, wenn ein Künstler sein eigenes Ensemble ist.

Mitten in der Blütezeit dieser Kunst traten plötzlich bewegte Bilder aus der fernen Welt ihren Siegeszug gegen die Livekünste des Theaters an. Menschenmassen strömten in die Lichtspielhäuser, die Theater hatten urplötzlich kein Publikum mehr. Viele Theater bauten um und wurden zu Lichtspielhäusern. Mit dem Erfolg des Kinos fiel die Verwandlungskunst neben vielen anderen Künsten sang- und klanglos in die Bedeutungslosigkeit … Theaterschaupieler wurden arbeitslos und wollten zum Film, so auch die berühmtesten Verwandlungskünstler dieser Zeit Fregoli und Fregolia.

Innerhalb eines Jahrzehntes entstand in Kalifornien ein Mekka der Filmkunst
– 1911 eröffnete die Nestor Film Co. ihr erstes Büro in Hollywood.
– 1913 erschien der erste Hollywoodfilm „The Squaw Man“.
– 1915 war Hollywood bereits als Filmstadt etabliert.
– 1920 wurden 80 Prozent aller Filme weltweit in Kalifornien gedreht.

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